Paulas Geschichte

Paulas Story

Du lebst und studierst in Hamburg und arbeitest in Dortmund.

Stimmt, aber mittlerweile ist Dortmund auch mehr als nur Arbeit. Das musst Du erklären. Hamburg ist meine Heimat, aber um in der ersten Liga spielen zu können, muss man sich ja zwangsläufig ein bisschen von dort wegbewegen. (lacht) Ich fühle mich nicht nur beim BVB, sondern auch in Dortmund sehr wohl. Überraschenderweise bietet die Stadt viel mehr Natur, als ich gedacht hatte. Und ich bin oft draußen im Grünen und ansonsten immer gern in schwarzgelb.

Sicherheits­management ist ein eher unkonven­tioneller Studiengang.

Mein Sinn für Gerechtigkeit war immer schon stark ausgeprägt, was mich in meiner Schulzeit zur Polizei hinzog. Nach einem Praktikum entschied ich mich jedoch um und bin stattdessen auf die Northern Business School gegangen. Sie gehört zu den wenigen Orten in Deutschland, wo man Sicherheitsmanagement studieren kann – ein Studiengang, der ursprünglich von der Polizeiakademie in Hamburg angeboten wurde. Also dann doch irgendwie ein bisschen Polizei. Richtig. (lacht)

Kanntest Du viele Frauen, die sich dafür interessiert haben?

Tatsächlich nicht. Zwei Mitschülerinnen von mir hatten ähnliche Ambitionen, zur Polizei zu gehen, aber abgesehen davon kenne ich keine anderen Frauen in meinem Umfeld, die sich ernsthaft mit diesem Bereich auseinandergesetzt haben. Vermutlich liegt das daran, dass die Sicherheitsbranche nicht dem klassischen weiblichen Berufsbild entspricht. Meine Entscheidung war deshalb natürlich auch mit einer gewissen Unsicherheit verbunden.

Und wie landet man damit beim BVB?

Ich glaube, ich hatte etwas Glück, weil der BVB nicht gerade oft eine solche Stelle ausschreibt. Absolut. Da ich mich auf den Bereich Konzernsicherheit spezialisieren wollte, kamen in Hamburg viele Unternehmen in der Luft- und Schifffahrtsbranche in Frage. Aber mich hat es nie gereizt, irgendein Objekt zu schützen, sondern Menschen. Und durch die Stellenanzeige habe ich entdeckt, dass der BVB weit mehr als nur Fußball bietet.

An der Stelle: Wie schlägt Dein Fussball-Herz?

(lacht) Ich hatte tatsächlich Angst, dass es ein Kriterium sein könnte, dass ich den Job nicht bekomme, weil ich ehrlich gesagt vorher kein großes Interesse an Fußball hatte. Ist das vielleicht sogar ein Vorteil für Deinen Job? Durchaus. Da ich die meisten Spieler nicht kannte, gab es für mich nie eine große Ablenkung. Aber wenn alle im Stadion dem Ball hinterhergucken, gucke ich eh in die andere Richtung. Warum? Kurz gesagt: Du musst die Augen überall haben und nach möglichen Bedrohungen ausschauhalten.

Bei 81.365 Menschen gar nicht so leicht.

Oft ist es eine Herausforderung. Du hast das Flutlicht in den Augen, einen Knopf im Ohr und um dich herum herrscht eine enorme Geräuschkulisse mit Fans, Spielern, Betreuern, Journalisten und Kamerateams. Und trotzdem musst du die Professionalität auf den Platz bringen. Und nach Abpfiff? Während der Woche arbeite ich vor allem an Sicherheitskonzepten und -analysen. Wir bereiten unsere Einsätze sorgfältig vor, identifizieren potenzielle Risiken und bewerten sie. Das umfasst insbesondere den Schutz der Mannschaft bei nationalen und internationalen Einsätzen, aber auch die Sicherheit der Geschäftsführung oder von hochrangigen Besucher*innen.

Zeichnet dieser Perspektiv­wechsel Deine Arbeit auch aus?

Definitiv. Ein reiner Bürojob wäre nichts für mich. Vor allem ist es aber die sportliche, faire und lockere Art hier beim BVB, die mir gefällt. Das passt einfach zu mir. Als Werkstudentin kann ich auf Augenhöhe mitarbeiten und eigene Ideen und Vorschläge einbringen. Dabei profitiere ich natürlich auch von meinem Studium.

Hörst Du da manchmal den Spruch „Das haben wir immer schon so gemacht"?

Das nehme ich persönlich gar nicht so wahr. Gerade in einer Zeit, in der Wissen immer schneller überholt ist und man morgen die Dinge schon ganz anders macht als heute, ist es wichtig, eigenständig zu hinterfragen. Aber ich habe gelernt, dass nicht jede Theorie in der Praxis funktioniert. Der BVB ist aber auch kein klassischer Konzern, hier ist alles ein bisschen anders. Wir hoffen im positiven Sinne. Hundertprozentig.  

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